Ein besonders toller Törn sollte es  werden. Die Clubregatta zum 45. Geburtstag des YCW, bei Sonnenschein, angesagten 2-3 Windstärken und einer Wettfahrt rund Jappensand. Das bunte Treiben am Steg des Vereins fand bereits am frühen Morgen kurz nach 7 Uhr sein Ende.

Die teilnehmenden Boote machten sich  von der Clubanlage nach Durchqueren der beeindruckenden Kaiser-Wilhelm-Brücke auf den Weg zur Seeschleuse, um rechtzeitig um 9 Uhr den Startbereich zu erreichen.
Einige der angemeldete Teilnehmer legten erst gar nicht ab, ein anderer hatte bei der Fahrt durch den Hafen mit Motorproblemen zu kämpfen und kehrte zur Sicherheit um.

Die Regattaleitung hatte den Starttermin unter Berücksichtigung der Tide festgelegt, damit die Boote mittels auflaufendem Wasser in den Jadebusen einfahren und mit ablaufenden Wasser auch wieder
herausfahren können. Da der Kurs am Rande des Watts entlangführte, war es bei den vorherrschenden Windverhältnissen ein anspruchsvolles Unterfangen.

Eine Verzögerung ergab sich bereits dadurch, dass das Start-/Zielschiff, von welchem über eine Fahrwassertonne die Startlinie gepeilt wird, mit technischen Problemen zu kämpfen hatte und zum Ankerplatz geschleppt werden musste. Der Start wurde verschoben; der Wind schlief zusehends
ein.

Die Regatta wurde gestartet. Durch die vorherrschende Windrichtung und dem Umstand, die Fahrwassertonnen ohne Kreuzen umrunden zu wollen, führte der Kurs der teilnehmenden Boote dicht an der Wattkante entlang. Ein kleiner Navigationsfehler, und schon war es passiert: Festgefahren, im
Watt vor Eckwarden und auch noch kurz vor Hochwasser. Ungünstiger geht es kaum.

Hilfe kam sofort. Ein Regattateilnehmer der vorausfahrenden Gruppe hat die Wettfahrt abgebrochen und sein mit geringerem Tiefgang ausgestattetes Boot zum Havaristen gesteuert. Nun musste es schnell gehen. Das Wasser begann bereits zu kippen, und bei der Geschwindigkeit, in der das Wasser mit dem Ebbstrom aus dem Jadebusen gezogen wird, zählt jede Minute. Der Funkverkehr überschlug
sich, Vorschläge aller Art kamen von den Clubkameraden über den Äther.

Das Dröhnen eines unter Vollgas laufenden Bootsmotors schallte über das fast bei Windstille treibende Regattafeld, unterstützt von dem Jaulen eines Außenborders des Begleitbootes.

Die Regatta, die in der Zwischenzeit weiter lief, litt unter einschlafendem Wind und der kippenden Tide. Die großen und damit zuletzt gestarteten Boote hatten keine Chance mehr, die Wendetonne rechtzeitig zu erreichen. Das Wasser zog sie einfach wieder zurück. Die kleineren hatten sie schon durch einen früheren Start umrundet, aber hatten auf dem weiteren Kurs auch mit einschlafendem Wind zu kämpfen. Kein Weg führte daran vorbei – die Regatta wurde abgebrochen. Da konnte nichts gewertet werden und Sicherheit geht vor.

Das Thema wurde in der Schleuse diskutiert, tat der Stimmung am Abend aber keinen Abbruch. Der Clubgeburtstag fand am Abend seinen Ausklang in der festlich geschmückten kleinen Bootshalle, in der der Festausschuss wieder für Getränke und ein leckeres Spanferkelessen gesorgt hatte und
die Clubkameraden bis spät in der Nacht zusammen saßen.